Nur ein beruhigtes Nerven-System kann ‚wirklich‘ hören, reflektieren, mitfühlend wählen & ’spielerisch‘ ausprobieren.
WORUM GEHT ES HIER?
„Je nachdem in welchem ‚Modus‚ unsere Nerven-Systeme gerade ‚arbeiten / operieren / regulieren‘, haben sie viel, wenig oder gar keine Kapazität, um mit ‚Neuem‘ umzugehen — um andere wirksam zu hören, … um spielerisch zu forschen … und mitfühlend zu wählen, was wir ‚antworten‘, was wir als nächstes sagen oder tun.“
Auf dieser Seite gebe ich einen ÜBERBLICK, was diese Aussage für mich, Martin Bonensteffen, bedeutet.
Wie du das für dich ‚überprüfen‘ kannst, welchen ‚kleinen Übungen‘ das unterstützen, welchen Erfahrungen ich persönlich damit gemacht habe und wo du mehr zum Ursprung, zur Geschichte und zur Entwicklung der zugrundeliegenden Ideen finden kannst, erzähle ich dir gern in einem persönlichen Gespräch … oder bei einer der nächsten Veranstaltungen (s.o. Menüpunkt MITMACHEN).
WOFÜR IST DAS HILFREICH?
Zu wissen, wie unsere Nerven-Systeme funktionieren und dies in unseren Begegnungen zu berücksichtigen, ist aus meiner Sicht ‚DER Schlüssel‘ zu einem „freien, erfüllten & verbundenen Leben“.
Konkret: Wenn wir unsere Nerven-Systeme ‚kennen‘ — wenn wir verstehen, was ihre ‚Natur‘ ist und wie sie ‚arbeiten‘ — und wenn wir lernen, wie wir uns selbst regulieren und wie wir einander dabei unterstützen können, … dann fällt es uns leichter, mit den ‚Einladungen, Herausforderungen und Schwierigkeiten des Lebens‘ umzugehen — dann wird unser Leben ‚bunter/erfüllter/reicher‘, resilienter/widerstandsfähiger, verbundener und zufriedener.
Mehr dazu, wie hilfreich und lebensdienlich angewandtes Nerven-System-Knowhow konkret wirken kann, findest hier: Zusammenfassung & Nutzen.
KAPAZITÄT
Aus meiner Sicht beginnt alles mit der Frage:
„Wie viel Kapazität habe ich gerade?“ oder anders: „Wie gut kann ich hier und jetzt ‚da sein‘?“ konkret: „Wie gut kann ich meine Aufmerksamkeit fokussieren und lenken?“
Wenn ich ‚ausgeruht, satt, trocken und warm‘ bin, … wenn also die wichtigsten körperlichen Bedürfnisse hinreichend erfüllt sind, … und wenn ich mich zugleich in einem Kontakt ’sicher genug‘ fühle, … dann entspannt sich mein Nerven-System (s.u.) und ich habe Kapazität, mein Gegenüber wirklich zu hören, … auch mit ‚Schwierigem‘ oder ‚Schmerzlichem‘ … bzw., diese Fähigkeit zu entwickeln.
Und nur wenn mein Nerven-System im ‚grünen Bereich‘ ist (ruhig & sicher genug im Kontakt), kann ich (innen) ‚etwas Abstand gewinnen‘ zu meinen eigenen ‚Mustern‘, … erst dann kann ich meine Annahmen / Projektionen / Vorurteile erkennen und ‚anschauen‘ … und meine Reaktions-Muster und Verhaltensweisen reflektieren.
Oder anders: Nur wenn ich hinreichend Kapazität habe, kann ich innehalten, mitfühlen, mit mir selbst und anderen, und response-able wählen, was ich als nächstes sagen, tun oder ausprobieren will.
Wie es wirkt, wenn wir Nerven-System-Knowhow miteinander ausprobieren und entdecken …
kannst du spielerisch erleben auf der Winter-Forschungs-Reise
Ein ‚Zusteigen‘ ist am Mo 9. Dez. noch möglich.
MODI DES NERVEN-SYSTEMS
Unsere Nerven-System ‚wollen‘ natürlicherweise, im „grünen Bereich“ sein. Wenn unsere Nerven-Systeme in diesem Modus arbeiten/operieren/regulieren, dann fühlen wir uns sicher, entspannt und offen für soziale Kontakte und verbundene Kooperation.
Im ‚grünen Bereich‚ sind wir neugierig, wollen uns mit anderen verbinden und spielerisch die Welt zu erkunden. Er ist die Grundlage für Kreativität, Lernen und Wachstum.
Oder anders: Wenn wir uns ’sicher genug‘ fühlen, werden wir neugierig, gehen natürlicherweise ‚in Kontakt‘ und wollen ausprobieren, entdecken und ’spielen‘ — alles essenziell wichtig für unser Wohlbefinden, unsere Gesundheit und unsere Entwicklung.
Das Streben unseres Nerven-Systems, in den grünen Bereich zurückzukehren, ist tief verwurzelt. Es hat sich im evolutionären Zweig der Säugetiere in den letzten ca. 100 Millionen Jahren entwickelt. Und es zielt auf soziale Verbindungen bzw. soziales Miteinander und auf kreative Problemlösungen, um unser Überleben zu sichern.
Die von Stephen Porges entwickelte Polyvagal-Theorie, bietet ein tiefes Verständnis für diese Prozesse und sie zeigt, welche Rolle der Sympathikus bzw. die beiden Zweige des Vagusnervs in unserem Nervensystem spielen.
Dieses Wissen lädt uns zur Response-Ability ein, dazu, bewusster mit uns selbst und anderen umzugehen und aktiv Bedingungen zu schaffen, die Sicherheit, Kontakt und Spiel fördern – zentrale Bausteine für ein erfülltes, verbundenes und widerstandsfähiges Leben.
RESONANZ & KO-REGULATION
Der ‚Kontakt-Kreis‘ als Landkarte unseres ‚Miteinanders‘
Die verschiedenen Kontakt-Modi unterscheiden zu können, … zu verstehen wie unser Nerven-System in welchem Modus wie ‚arbeitet/operiert/reguliert‘ … und zu entdecken, welches unserer ‚Muster‘ es wann aktiviert, … kann helfen, unser ‚Beziehungshandeln‘ bewusster zu gestalten.
Die KONTAKT-MODI sind eine ‚Landkarte‘ menschlichen ‚Miteinanders‘ mit den Dimensionen: führen <> folgen und uneinig <> einig.
Sie sind vom Kiesler-Kreis (Circumplex-Modell sozialer Interaktionen) inspiriert und ermöglichen, die Dynamik zwischenmenschlicher Inter-Aktions-Prozesse zu verorten/ sortieren/reflektieren.
In Verbindung mit den ‚Farben‘ der Nerven-System-Modi (s.o.) wird ’sichtbar‘, wie wir mit unserem Verhalten in Bezug auf andere, mit unserem ’sozialen Sprechen & Tun‘, … wechselseitig unsere neurobiologischen Zustände beeinflussen.
Kontakt-Modi aus Neurobiologischer Sicht
Resonanz und Ko-Regulation — Interaktionen sind ‚untrennbar & wechselwirkend‘
Die Aussage «Nerven-Systeme ‚resonieren‘ ständig miteinander.» beschreibt das jederzeit erlebbare Phänomen, auf das sich Stephen Porges in seiner Polyvagal-Theorie mit Neurozeption und Ko-Regulation bezieht.
Allgemeinsprachlich könnte man sagen: Unsere Nerven-Systeme ’scannen‘ ständig alles, was passiert, mit der ‚Frage‘: „Wie wird sich das für ‚mich/uns/diesen Organismus‘ auswirken? … förderlich? … einschränkend? … bedrohlich?“ und reagieren dabei auch auf ‚winzige Signale‘ anderer Nerven-Systeme in Sicht- oder Hör-Weite.
Der ‚blaurote Drama-Modus‘ — wenn Dominanz- und Schutzmechanismen reagieren
Erkennt das Nerven-System ‚Gefahr‘, springt in Sekundenbruchteilen der Sympathikus an und wir reagieren reflexartig/sofort/unmittelbar auf eine natürliche/gelernte/gewohnte Weise. Das passiert unterbewusst und so schnell, dass wir häufig erst ‚deutlich später‘ realisieren, was da ‚gerade passiert‘ ist.
Oder anders: Wenn wir ‚in Stress‘ kommen, versuchen wir entweder mit aggressivem/dominanten Verhalten (rot, kämpfen) die Kontrolle zu gewinnen, um uns wieder sicherer zu fühlen. Oder wir reagieren auf ein solches Verhalten mit Rückzug (blau, fliehen) bzw. Anpassung oder mit Einfrieren (violett, freeze) bis hin zur ‚Unterwerfung‘ (grau, fawn, dorsal-vagal reguliert).
Dabei reagieren die ‚Muster‘ so schnell aufeinander, dass sie ‚kraftvoll/mächtig/stark‘ erscheinen. Und der Psychiater Stephen Karpman hat hierzu passend bereits im Jahr 1968 das ‚Drama-Dreieck‘ (Täter – Opfer – Retter) als Teil der Transaktionsanalyse entwickelt.
Und so wie Dominanz Unterwerfung auslösen kann, … kann auch unterwürfiges Verhalten einer Person aggressive/dominante Reaktionen in einer anderen aktivieren/auslösen/triggern.
Der ‚grüne Bereich‘ — interagieren im Kontakt- & Entdecker-Modus
Bei Nerven-Systemen im ‚grünen Bereich‘ funktioniert die Ko-Regulation/Resonanz ähnlich, … nur langsamer. Im (ventral-vagal regulierten) Kontakt- & Entdecker-Modus ermöglicht/fördert/will unser Nerven-System offene, zugewandte Interaktionen und es sucht Einigungen, die auf Ausgewogenheit und Gleichwürdigkeit ausgerichtet sind.
Fühlen sich unsere Nerven-Systeme ’sicher genug‘ miteinander, aktivieren sie natürlicherweise Muster prosozialen/zugewandten Verhaltens.
Wir öffnen uns für Kontakt und Kooperation und begegnen einander mit Freundlichkeit und Wärme. Ein Erleben von Vertrauen & Nähe bzw. von verbundenem Kontakt stellt sich ein. Und es zeigen sich wechselseitig warmherzige, ausgleichende Verhaltensweisen, die sich unbewusst und automatisch auch noch verstärken, solange die Phase von ‚Sicher Genug‘ andauert.
Fazit
Wenn wir also erkennen, welchen entscheidenden Einfluss die verschiedenen Modi unserer Nerven-Systeme auf unser Denken, Fühlen und Verhalten haben, können wir Strategien entwickeln, dass unsere Nerven-Systeme schneller/leichter in den ‚grünen Bereich‘ zurückkehren können – durch Selbst-Regulation (Atemtechniken, bewusste Reflexion, Körper-Übungen, …) oder durch Ko-Regulation (soziale Unterstützung).
Und indem wir lernen, unsere eigene ’neurobiologische Flexibilität / Resilienz‘ zu stärken, können wir die zwischenmenschlichen Dynamiken in ’schwierigen Situationen‘ leichter ’surfen‘ … und schneller wieder ‚Harmonie, Nähe und Verbindung‘ erleben.
Und weiter erkunden, praktisch ausprobieren und ‚spielerisch lernen‘, kannst du all das z.B. auf der Winter-Forschungs-Reise Ein ‚Zusteigen‘ ist am Mo 9. Dez. noch möglich.
ZUSAMMENFASSUNG & NUTZEN
Zu wissen, wie unsere Nerven-Systeme funktionieren, und entsprechend zu handeln, ist aus meiner Sicht ‚DER Schlüssel‘ zu einem ‚erfüllten‘ Leben. Oder anders: Wenn wir unsere Nerven-System ‚kennen‘ — wenn wir verstehen, wie sie arbeiten — und wenn wir lernen, uns selbst zu regulieren … und uns dann auch wechselseitig dabei zu unterstützen, … dann werden wir wahrscheinlich folgendes entdecken/erfahren/erleben:
- Verhaltensweisen und Erlebnisse, die wir als schwierig, belastend und vielleicht sogar als dysfunktional bewertet haben, werden nachvollziehbar, verständlich und ‚gesund‘, wenn wir sie aus der Perspektive unserer Nerven-Systeme betrachten.
- Das Erleben von Sicherheit in Verbundenheit ist für unsere Nerven-Systeme nach den körperlichen Grundbedürfnisse (ausgeruht, satt, trocken und warm) die wichtigste Voraussetzung für unser Wohlbefinden, unsere Gesundheit (physisch, psychisch und sozial) und für unser ‚Wachsen‘ bzw. unsere weitere Entwicklung.
- Unser Bedürfnis nach ’sicher genug, entspannt und verbunden im Kontakt sein‘, ist vor allem ein ‚körperliches‘. Und wenn wir viel ‚im Kopf‘ mit kognitiven Prozessen (Gedanken) zu Vergangenem oder Zukünftigem beschäftigt sind, kriegen wir oft gar nicht mit, wie ‚gut‘ oder auch wie ‚wenig‘ dieses Bedürfnis in unserem ‚modernen Alltag‘ befriedigt wird bzw. wie oft es untererfüllt oder auch gänzlich unerfüllt bleibt.
- Wir können lernen, zu bemerken in welchem Zustand unser Nerven-System gerade ist, … was es ‚braucht‘, um sich ’sicher genug‘ und ‚verbunden im Kontakt‘ zu erleben … und wie wir ihm das ‚ermöglichen‘ können. So können wir auch lernen, bewusst/willentlich Einfluss zu nehmen, auf ‚innere Prozesse‘, die üblicherweise/meist/weitestgehend unbewusst ablaufen.
- Die natürliche Fähigkeit unserer Nerven-Systeme, aus Stress in den ‚grünen Bereich‘ von hinreichender Sicherheit zurückzukehren, also unsere RESILIENZ, ist lebenslang trainierbar.
- Und dieses Training lohnt sich, denn:
Je häufiger unsere Nerven-Systeme sich ’sicher genug‘ und ‚verbunden im Kontakt‘ fühlen und je schneller sie in diesen Modus zurückkehren können, desto besser geht es uns, … allein und miteinander, — desto ‚bunter, erfüllter und zufriedener‘ wird unser Leben.
ANREGUNG: (a) Lerne, dein Nerven-System kennen, indem du übst, die unterschiedlichen Aktivierungszustände zu erkennen, (b) übe systematisch, immer wieder aktiv in den ‚grünen Bereich‘ zurückzukehren, zu dem Gefühl von ‚Sicherheit in Verbundenheit‘ (c) und finde Menschen mit denen du das gemeinsam ausprobieren, lernen und erkunden kannst.
Zum Beispiel auf der Winter-Forschungs-Reise
Ein ‚Zusteigen‘ ist am Mo 9. Dez. noch möglich.
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aktualisiert am 05.12.2024