gemeinschaftlich fruchtbar

DIALOGISCHES PRINZIP

Wo aber das Gespräch sich in seinem Wesen erfüllt,
zwischen Partnern, die sich einander in Wahrheit zugewandt haben,
die sich rückhaltlos äußern und vom Scheinenwollen frei sind,
vollzieht sich eine denkwürdige,
nirgendwo sonst sich einstellende
gemeinschaftliche Fruchtbarkeit.

– Martin Buber –

 

PDF: Dialogische Begegnung — Zitate und Hinweise

Gemeinschaftlich fruchtbar wirken …
im ‚dialogischen JA-Raum‘

Gemeinschaftlich fruchtbar werden Menschen, wenn sie, im ‚grünen‘ Modus des ‚liebevollen Nervensystems‘ (aus dem Vertrauen heraus), zwei grundlegenden Einladungen folgen … und so einen ‚dialogischen JA-Raum‘ entstehen lassen:

  • Ich will dir tief und bejahend zuhören …
    und das Erleben, das dabei in mir lebendig wird, als von mir ‚gemacht‘ (an-)erkennen, … einschließlich aller ‚Deutungen‘ und ‚Wertungen‘ und den damit einhergehenden ‚Gefühlen‘ … und ich werde dieses Erleben nur mit dir teilen, wenn du es hören willst.
  • Ich will mit dir zusammen etwas tun …
    und dabei deine Wünsche, Werte und Bedürfnisse genauso wichtig machen, wie meine eigenen.

Ich will das beides tun, weil ich davon ausgehe, dass aufrichtige menschliche Lebendigkeit zu tiefer Begegnung durch ko-kreatives Handeln führt … und weil ich darauf hoffe, dass das unser Vertrauen in uns selbst und unsere ‚Fähigkeit zu wählen‘ stärken wird, … dass das unseren Respekt, unser Bejahen uns selbst und anderen gegenüber fördern wird … und dass wir, … wenn wir so ‚miteinander sprechen‘ und ‚gemeinsam tun‘, … lernen und uns entwickeln werden während wir gleichzeitig viel Lebensfreude spüren werden.

Vielleicht funktioniert auch dieser Versuch einer Beschreibung:

„Stell dir ein Miteinander vor, in dem dir die anderen in einer freundlichen, dich bejahenden Haltung begegnen, … in dem du darauf vertraust, dass du ohne Vorbedingung dazu gehörst, einfach weil du da bist … und in dem du dich immer wieder neu eingeladen fühlst, dich so zu zeigen und einzubringen, wie du dich gerade jetzt erlebst, … so als wenn du in einem großen JA ‚unterwegs‘ wärst … einem JA, dass dich zusammen mit allen anderen Beteiligten ‚umfängt‘ und in dem du dich mit den anderen verbunden erlebst … und in dem du dich frei und sicher genug fühlst, deiner natürlichen Neugier zu folgen … und Sachen zu erforschen, auszuprobieren und neu zu entdecken.“

Aus einer dritten Perspektive könnte mensch auch sagen:

„Stell dir vor, wie es wäre, wenn Menschen einander als ‚lebendigen Menschen‘ begegnen, als ‚legitimen Anderen‘ (im Sinne der Biologie des erlebens und bejahens), sich so vertrauen, miteinander kooperieren und sich wechselseitig in ihrer Entwicklung fördern und unterstützen.“

Das ist zumindest das, was ich, Martin Bonensteffen, mit einem ‚dialogischen JA-Raum‘ verbinde … ein Raum, in dem ich einfach meine Hand ausstrecken und offen halten kann.

 

aktualisiert: 13.01.2023