Schritt für Schritt beschreibe ich hier, was ich mit dem Wort AutopoiEthik verbinde bzw. wie ich es benutze und wie ich zu ihm gekommen bin.
‚Autopoietisch‘ betrachtet könnte ich auch sagen: Diese Seite ist ‚Ausdruck‘ meines ‚inneren‘ Ausprobierens und Lernens, meines ‚inneren Werdens und Wachsens‘. Oder anders: Hier wächst gerade ein ‚Fruchkörper‘ des ‚tief- und weitreichenden Myzels‘ meiner Erfahrungen ;-)
Baustelle aktualisiert am: 05.07.2024
„hören & sich gehört fühlen“ sind biologische Bedürfnisse!
AutopoiEthik? Wofür ’steht‘ dieses Wort?
Für mich, ist AutopoiEthik die ‚Überschrift‘ über die ‚praktische Umsetzung‘ der Ideen der Autopoiese, mit einem Fokus auf der wechselseitigen Anerkennung als gleichwürdige, ‚legitime andere‘ und damit auf „gegenseitigen Respekt und Vertrauen“ als „biologische Bedürfnisse“, also auf der Ethik, die sich daraus ergibt (s.u.).
Die „12 RECHTE“ (Link zur ausführlichen PDF) sind ein Versuch, zu beschreiben, wie sich das aus meiner Sicht im ‚Miteinander‘ auswirken würde. Mit dieser Ideen-Sammlung lade ich ein zu einem dialogischen Gespräch, einem kokreativen Prozess … zum Wohl unserer Kinder so wie deren Kinder und Kindeskinder.
Ethik einer biologischen Erkenntnistheorie
Humberto Maturana hat bereits 1982 in einer Einleitung zu einer Sammlung einiger seiner Arbeiten eine Ethik einer biologischen Erkenntnistheorie formuliert. Hier schreibt er im letzten Absatz:
„Das menschliche Bedürfnis nach gegenseitigem Respekt und Vertrauen ist nicht auf eine Ideologie gegründet, die sich aus irgendeinem System angeblich absoluter Werte ergibt. Dieses Bedürfnis ist ein biologisches Bedürfnis, das für die menschliche Situation konstitutiv* ist und das befriedigt werden muss, wenn der Mensch Mensch bleiben soll: es ist die einzig legitime Quelle jeder Ethik und gleichzeitig deren invariante* Bezugsgröße. Wir sollten uns nicht selbst täuschen: es gibt keinen anderen Maßstab für das Wohlergehen des Menschen als den Menschen, wenn wir menschliches Wohlergehen wünschen. Die Vernunft braucht eine irrationale* Basis in der Erfahrung. Könnten wir dies akzeptieren, dann würden wir vielleicht auch die Verantwortung für all das Gute und Böse auf uns nehmen, das wir uns selbst und den Menschen zufügen, ohne nach trügerischen transzendentalen Werten zu suchen, um unsere Blindheit zu rechtfertigen. Das Verständnis der operationalen Geschlossenheit des Nervensystems hat mir hierfür die Augen geöffnet.„
Anmerkung: Wofür Humberto Maturana die Worte hier verwendet.
1.) konstitutiv ~ bestimmend/grundlegend/wesentlich = als wesentliche Bedingung etwas ermöglichend
2.) invariant ~ unveränderlich = bei veränderten Bedingungen unverändert bleibend
3.) irrational ~ emotional = von der Ratio, dem Verstand bzw. dem logischen Denken unterschiedlich
.
AutopoiEthik
Wie ist der Begriff ‚entstanden‘? … wie hat er sich entwickelt?
Ich lebe seit inzwischen mehr als 20 Jahren mit den Ideen von Humberto Maturana. Sie haben mir ermöglicht, mein Leben und die Entwicklung meiner Erfahrungen von ‚zunehmender innerer Freiheit‘ und ‚wirklicher Verbindung‘ biologisch zu verstehen und damit ‚in der Tiefe‘ zu ‚begreifen‘.
Nach einem ersten ‚Experimentieren‘ mit den Ideen, … einem ’spielerischen Ausprobieren‘ in verschiedenen Kontexten und auch in meiner ‚beruflichen Tätigkeit‘, … habe ich mich schon bald ‚lebendiger‘ und zugleich ‚ausgeglichener, freier und zufriedener‘ erlebt. Schritt für Schritt, habe ich die Ideen dann auch in meinen Beziehungen ‚getestet‘, … z.B. im Kontakt zu meinen Töchtern, meinen Freund:inn:en, meinen Bekannten und auch zu ‚Fremden‘. Und seit ich die Ideen der Polyvagal-Theorie bzw. die ‚gelernten Reaktionen meines autonomen Nervensystems‘ mit berücksichtige, konnte ich noch einmal einen ‚großen Schritt‘ machen.
Heute fällt es mir leicht, ‚freundlich bejahend‘ in Kontakt zu gehen, … zu erkennen und zu respektieren, wenn mein Gegenüber ‚etwas anderes‘ möchte, … und auch mit ‚dem Schmerz umzugehen‘ wenn jemand ‚aus dem Kontakt geht‘, was auch immer sie oder ihn dabei ‚bewegt‘.
Die Sehnsucht, der Wunsch, dieses ‚positive Erleben‘ das ich dadurch hatte, mit ‚anderen‘ zu teilen, war schon früh da … und ich habe die Ideen von Beginn an in meine berufliche Arbeit als ‚Kommunikations-Trainer‘ einfließen lassen. So beschäftige ich mich schon lange auf ganz unterschiedliche Weise mit der Frage: „Wie kann ich zur ‚Verbreitung/Vermittlung‘ dieser ‚Ideen‘ beitragen? … so dass Menschen sich häufiger ’sicher, selbstwirksam und zugleich verbunden‘ erleben können.“
Als ich mich vor einigen Jahren stärker auf diese ‚Frage‘ fokussiert habe, bin ich auf den Text „Ethik einer Theorie – Biologie der Liebe“ gestoßen, … der mich immer weider neu inspiriert. In der Folge, wie von diesen ’neuen Worten‘ und Beispielen ‚befruchtet‘ tauchte irgendwann der Begriff/das Wort ‚Autopoietik‘ in mir auf. Und mit der Idee, den ‚Rest meines Lebens‘ dieser Frage zu widmen und dafür ein ‚Institut‘ zu gründen, entwickelte sich die Schreibweise hin zu AutopoiEthik mit der ‚großgeschriebenen Ethik‘.
Und den Abschnitt oben aus Ethik einer biologischen Erkenntnistheorie habe ich erst vor kurzem gefunden, in „Erkennen: Die Organisation und Verkörperung von Wirklichkeit: Ausgewählte Arbeiten zur biologischen Epistemologie“ von Humberto R. Maturana (Vieweg, 1982).
Er ‚bestätigt‘ für mich, was es für unser ‚menschliches Miteinander‘ bedeutet, dass „bejahen und bejaht werden“ biologische Grundbedürfnisse sind. Oder anders: Humberto Maturana bringt da auf den Punkt, was das für eine ‚menschliche, in der Biologie gegründete Ethik‚ bedeutet.
Nächste Schritte & weitere Entwicklung
Links auflisten und Inhalte kurz beschreiben zu …
aktualisiert am: 17.06.2024